Kommunikation ist eine große Kunst und doch so einfach
Kommunikation ist eine Kunst und unser Hilfsmittel zum Verständnis füreinander. Wie wundervoll, wenn wir empathisch und zugewandt zuhören, einander dadurch verstehen und so mit- und füreinander sinn- und würdevoll handeln. Leider zeigt die Erfahrung, das ist eher selten. Doch schon vor langer Zeit haben kluge Menschen Hilfsmittel erdacht, die unsere Kommunikation fördern und beleben – sie wird offen, direkt und respektvoll. Da gibt es etwa das traditionelle Instrument des „Talking Stick“, der in indianischen Kulturen eine große Rolle spielt. In Zweiergesprächen oder in der Gruppe findet er Verwendung. So redet immer nur diejenige, die den Stick in der Hand hält und zwar in Ich-Form und niemand unterbricht. Erst wenn die RednerIn den Stick weitergibt, redet diejenige, die den Stick erhält.
Eine zunächst seltsam anmutende aber sehr wirksame Möglichkeit, festzustellen, ob tatsächlich zugehört wurde, besteht darin, dass diejenige, die den Stick erhält, vor der eigenen Meinungsäußerung erst einmal wiederholt, was ihre VorrednerIn gesagt hat, also zeigt, sie hat die VorrednerIn verstanden.
In Zweier-Beziehungen wie Ehen, Partnerschaften oder auch Freundschaften empfiehlt sich eine Talking-Stick-Runde wöchentlich oder auch alle zwei oder drei Wochen mit einer Länge von etwa einer halben bis einer Stunden als einen festen Turnus-Termin einzuplanen.
Das kann so aussehen:
Wir kommen zusammen, mit der Intention, zu erfahren, was in unserem Gegenüber vorgeht, sind offen für Gedanken und Gefühle.
Wir nehmen uns bewusst füreinander Zeit und halten einen Talking Stick bereit. Das kann auch ein Stein oder ein Kissen o. Ä. sein, muss also kein Stab sein.
Wir schaffen eine angenehme Atmosphäre, z.B. kochen einen leckeren Kakao oder stellen eine Flasche Rotwein bereit, ganz nach Belieben.
Wir setzen uns gegenüber, schauen uns in die Augen und sprechen miteinander. Wer den Stick (Kissen, Stein etc.) in der Hand hat, redet und das Gegenüber hört einfach nur zu aufmerksam zu.
Wer zugehört hat, wiederholt, was gesagt wurde und fragt nach, ob sie richtig verstanden hat. Ist dies der Fall, darf sie reden und das Spiel läuft anders herum.
Hört sich umständlich an, geht aber schnell in Fleisch und Blut über und ist sehr wirksam – probiert es aus und ihr werdet merken, wie daraus gute ehrliche und respektvolle Kommunikation erwächst und endlich findet Zuhören und Gehört werden statt.
Gutes Gelingen und herzliche Grüße,
Eure Ulrike
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!