Heilung findet im Inneren statt – eine Meditation
Heilung findet im Inneren statt. Die Natur heilt unsere Seele. Dafür sollten wir mit der Natur verbunden sein und wenn das nicht so ist, die Verbindung wieder herstellen. Weise Menschen früherer Jahrhunderte, etwa Praktizierende des tibetischen Bön-Buddhismus, entwickelten kraftvolle Übungen, die uns mit den fünf Elementen, Luft, Feuer, Erde, Wasser und Raum verbinden.Die Kommunikation mit den Elementen hilft unserer Seele, sich zu heilen, damit wir ein freudvolles und glückliches Leben führen können. Es geht um die Wiedergewinnung der Lebenskraft, um, wie die Tibeter sagen, dass Rückholen der Seele. Aus tibetischer Sicht ist Seele das Gleichgewicht der subtilen Energien und der damit verbundenen Qualitäten der fünf Elemente. Und ohne die Elemente können wir nicht existieren.
Die Essenzen der Elemente können wir zurückgewinnen, indem wir uns in der Natur aufhalten, in ihre Ruhe, Stille und Weite eintauchen, damit auch wir Ruhe, Stille und Weite erleben. Wenn wir eher wenig in der Natur unterwegs sind, können wir uns meditativ mit unserem Inneren verbinden, sozusagen Zuflucht zu unserem Inneren nehmen, um darin Ruhe, Stille und Weite zu finden.
Hier ein Vorschlag für eine Meditation der Zufluchtnahme in die Ruhe des Körpers, die Stille der Rede und die Weite des Herzens, die uns ermöglicht, uns mit den Elementen zu verbinden. (Vorab sollten wir uns darüber klar geworden sein, welches der fünf Elemente uns fehlt bzw. wir am dringendsten zurückholen wollen.)
1
Setze dich bequem und aufrecht hin, mit geradem Rücken auf einem Sitzkissen oder Stuhl und nimm einige tiefe Atemzüge.
2
In die Ruhe kommen:
Richte deine Aufmerksamkeit auf die Ruhe deines Körpers, schenke ihm liebevolle Aufmerksamkeit vom Scheitel bis zur Sohle. Verweile in dieser Ruhe und falls dein Geist abschweift, lass deine Gedanken los und stell dir vor, sie ziehen am Himmel wie Wolken im Wind vorbei. Du wirst allmählich der Ruhe in dir gewahr. Bleibe in dieser Erfahrung, solange es sich gut anfühlt.
3
In die Stille kommen:
Lausche nun der Stille in dir. Spüre sie als ein Gefühl tiefen Friedens, dessen du gewahr wirst. Spüre den unbegrenzten lebendigen Raum, den die Stille öffnet. Bleib in dieser Erfahrung, solange es sich gut anfühlt.
4
In die Weite kommen:
Lenke nun deine Aufmerksamkeit auf dein Herz. Werde dir der Weite inmitten deines Seins gewahr, so als öffnet sich der klare offene Himmel vor dir. Sei dieser Himmel und spüre in seine Weite hinein, in unermesslichen Raum. Spüre die Wärme, die aus der Weite entsteht und verbinde dich mit ihr. Bleib in dieser Erfahrung, solange es sich gut anfühlt.
5
Das Element zurückholen:
Und nun nimm das Element, das du am meisten benötigst in das Gewahrsein von Ruhe, Stille und Weite hinein. Das gelingt, indem du dir bewusst machst, dass es dir fehlt. Wenn dir etwa das Wohlgefühl und Fließen des Wassers fehlt oder die Verspieltheit und Flexibilität der Luft, dann nimm dein Gefühl des Unbehagens, den der Mangel erzeugt, an und lass es zu. Wenn du tief in der inneren Zuflucht von Ruhe, Stille und Weite bist, wird dein Gefühl des Mangels nachlassen, denn in dem unbegrenzten Raum der Ruhe, Stille und Weite und damit in deiner inneren Zuflucht sind alle elementaren Qualitäten enthalten. Sie stehen dir in dem von dir kreierten Raum der Ruhe, Stille und Weite zur Verfügung und durch dein Gewahr werden, gewinnst du das Element zurück, das du brauchst.
Vertraue voll und ganz auf deinen inneren Raum der Ruhe, Stille und Weite und lass dir von ihm schenken, was in diesem Raum zur Verfügung steht. Deine Seele wird genährt und erhält die Qualitäten der Elemente zurück.
Viel Freude wünsche ich euch beim Ausprobieren,
herzlich, eure Ulrike
(die Inspiration für diesen Beitrag ist das Buch von: Tenzin Wangyal Rinpoche: „Quelle der Heilung“)
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